HERR HASE
2011/077

Im Jahre 2005 erblickte ich das Licht der Welt - die letzten 6 Jahre habe ich bei einem Seniorenpaar verbracht. Ich durfte zwar - wenn jemand zuhause war - in der ganzen Wohnung rumlaufen, aber immer wenn was nicht gepasst hat, wurde ich mit der Fliegenklatsche geschlagen. Ich musste von oben in den Käfig rein- und rausspringen, bekam nur ungesundes Futter, sehr oft wurde ich misshandelt, meine Besitzer empfanden das als "mit mir spielen". Irgendwann habe ich angefangen, mich zu wehren und mich zu verteidigen aus Angst, wieder verletzt zu werden. Jeder der sich mit Kaninchenhaltung auskennt wird verstehen, dass tiefe Narben davon in meiner Seele zurückgeblieben sind. Meine Retterin konnte mich nach jahrelangen Befreiungsversuchen in Sicherheit bringen, als meine Besitzer ins Krankenhaus mussten. Am selben Tag wurde ich auch noch kastriert und kurze Zeit später durfte ich nach Wien fahren, wo ich jetzt mit Lia ein Gehege bewohne. Wir verstehen uns gut und ich beginne langsam daran zu glauben, dass meine Qual ein Ende hat und auch bei mir das Glück Einzug hält. Ich warte auf die besonderen Menschen, die mich so lieben, dass sie mich auf dem Weg begleiten, wieder ein normales, glückliches Kaninchen werden zu können. Es steht noch nicht fest, ob sich meine Schneidezähne durch gesundes Futter selber regulieren oder ob diese weiterhin gekürzt werden müssen.

reserviert

Im Jahre 2005 erblickte ich das Licht der Welt - die letzten 6 Jahre habe ich bei einem Seniorenpaar verbracht. Ich durfte zwar - wenn jemand zuhause war - in der ganzen Wohnung rumlaufen, aber immer wenn was nicht gepasst hat, wurde ich mit der Fliegenklatsche geschlagen. Ich musste von oben in den Käfig rein- und rausspringen, bekam nur ungesundes Futter, sehr oft wurde ich misshandelt, meine Besitzer empfanden das als "mit mir spielen". Irgendwann habe ich angefangen, mich zu wehren und mich zu verteidigen aus Angst, wieder verletzt zu werden. Jeder der sich mit Kaninchenhaltung auskennt wird verstehen, dass tiefe Narben davon in meiner Seele zurückgeblieben sind. Meine Retterin konnte mich nach jahrelangen Befreiungsversuchen in Sicherheit bringen, als meine Besitzer ins Krankenhaus mussten. Am selben Tag wurde ich auch noch kastriert und kurze Zeit später durfte ich nach Wien fahren, wo ich jetzt mit Lia ein Gehege bewohne. Wir verstehen uns gut und ich beginne langsam daran zu glauben, dass meine Qual ein Ende hat und auch bei mir das Glück Einzug hält. Ich warte auf die besonderen Menschen, die mich so lieben, dass sie mich auf dem Weg begleiten, wieder ein normales, glückliches Kaninchen werden zu können. Schon bei der Helpline war ich kein bisschen aggressiv sondern ich habe mit den netten Zweibeinern gekuschelt und sie abgeschleckt. Nach nicht einmal 3 Wochen bin ich schon in mein neues Zuhause gezogen. Am Tag meines Einzugs habe ich meine neuen Besitzer abgeschleckt und bin auf der Couch gesessen. Meine Familie ist von meinem menschenbezogenen und fröhlichen Wesen ganz begeistert und hat mich schon sehr ins Herz geschlossen. Meine neue Partnerin Britney, ebenfalls ein Helpline-Kaninchen, ist noch etwas schüchtern, aber es wird jeden Tag besser und wir werden ganz sicher bald kuscheln. Ich habe 6 Jahre durchgehalten, um endlich ein glückliches Leben zu führen - dass mein Traum wahr wurde, habe ich allen Menschen zu verdanken, die an meiner Rettung beteiligt waren.
Juni 2011