Walter
2012/316

Geb: Anfang 2011
Geschlecht: männl./kastriert
Gewicht: 1,75 kg
Merkmale: Stehohr, Langhaar, grau-weiß

Unsere ehemalige Besitzerin hatte ein riesengroßes Haus mit teilweise ungenutzten Zimmern und dennoch mussten meine Leidensgenossen und ich auf jeweils 30x40 cm unser bisheriges Leben verbringen. Zwei winzige Käfig – jeweils in der Mitte mit einem Holzbrett abgetrennt - so lebten wir bis jetzt. Ausgemistet wurde nur sehr selten, Auslauf bekamen wir keinen und die Krallen wurden uns noch nie geschnitten. Mein komplettes Hinterteil war in mehrere stinkende und verkotete Filzplatten unterteilt. Es war nicht erkennbar, in welcher meine Blume steckt und ich musste unter Narkose geschoren werden. Dann kam plötzlich eine Frau zu uns und ich hörte, wie sie unserer Besitzerin von großen Gehegen und Kaninchen, die miteinander kuscheln erzählte. Mein Herz klopfte ganz schnell, denn ich hoffte so sehr, dass mich diese Frau mitnimmt und ich auch diese tollen Sachen erleben darf. Aber sie ging wieder – ohne mich. Aber schon am nächsten Tag kam diese Frau wieder und es geschah wirklich! Sie nahm mich mit! Sie sagte mir, jetzt wird alles gut. Dann brachte sie mich zu einer anderen Frau – „Pflegemama“ sagte sie. Die ist sehr lieb mit mir – sie bringt mir immer frisches Futter, krault mir sanft die Ohren und erzählt mir, wie mein Leben in Zukunft aussehen wird und sie hat mir versprochen, dass ich nie wieder in so schlimmen Zuständen leben muss. Trotz allem was ich durchgemacht habe, bin ich sehr lieb und fasse schnell Vertrauen. Wo sind denn die lieben Menschen, von denen mir meine Pflegemama immer erzählt? Wann kommen die zu mir und bringen mich in mein neues Zuhause? (Oktober 2012)

Kaum bei meinen Pflegeeltern angekommen, habe ich das neue Platzangebot mit Bocksprüngen genutzt und ich konnte meinen Bewegungsdrang endlich so richtig ausleben. Nur wenige Tage nach meinem Einzug habe ich Lotta kennengelernt. Was war das für ein toller Moment für mich - endlich ein Artgenosse - noch dazu ein so liebes Mädel...unfassbar schön. Meine Pflegeeltern waren sehr tapfer, denn ich bin vor Freude über die neue Partnerschaft förmlich ausgeronnen und habe alles in meinem Gehege und um mein Gehege herum über einen Meter hoch markiert - obwohl ich natürlich schon vorher kastriert worden bin. Ein Springbrunnen wäre gar nichts gegen mich gewesen. Zum Glück wird es weniger mit dem Markieren und die Waschmaschine meiner Möhrchenspender ist nicht mehr so stark beansprucht. Ich darf nun als echtes Familienmitglied für immer bleiben - an der Seite von Lotta und geliebt von meinen Menscheneltern. (Dezember 2012)