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Plädoyer gegen unbegrenzten Tunnelbau
in Gehegeideen 17.11.2009 01:54von biggi • ~Stehohrgruftihasipupsi~

Lieber Zweibeiner,
ich weiß, ich habe mich immer für mein Buddelrecht ausgesprochen.
Wann immer ich dich sagen hörte: "Wir schütten die Gänge besser zu" wurde ich böse und buddelte umso besessener neue Tunnel.
Tunnel find ich einfach prima. Ich hab mal gehört, entfernte Verwandte ohne Mietverhältnisse bauen so was auch. In Tunneln kann man sich verstecken. In Tunneln kann ich Dinge tun, die du, Zweibeiner, nie sehen wirst. Ich kann mein eigenes Zuhause bauen, und du kannst es nicht "neu gestalten" oder gar mit dem bösen Besen durchfahren!
Aber jetzt ist alles anders.
Mir geht es nicht gut.
Ich bin vorgestern in meinen Lieblingstunnel gekrochen. Der war schon immer eng, das war gerade das Besondere dran. Aber plötzlich, als ich gerade umdrehen wollte, merkte ich, dass etwas anders war. Ich strampelte wie nie in meinem Leben, aber ich kam nicht mehr frei. Ich kämpfte wie ein Löwe und strampelte Stunde um Stunde, aber als es draußen dunkel wurde, wurde ich müde. Ich versuchte, mich zwischen den Wurzeln des Busches, den du für unseren Schatten gepflanzt hattest, auszustrecken, aber es war nichts zu machen, meine Rippen hingen einfach fest.
Ich bereute es jetzt, diesen engen, kurvigen Tunnel gegraben zu hatten. Würde mich hier jemand finden, fragte ich mich? Aber ich wusste, dass du jeden Morgen für uns frisches Futter brachtest. Es würde dir auffallen, wenn ich nicht da wäre. Es würde dir auffallen, ganz sicher.
Meine Rippen schmerzten, und ich hatte Durst, aber ich vertraute auf dich und schlief ein.
Am nächsten Morgen schlich sich die Kälte in meine Knochen, davon wachte ich auf. Meine Zunge war wie ausgedörrt, und meine Hinterpfoten waren eingeschlafen, aber ich wusste, dass du mich bald vermissen würdest. Spätestens dann würdest du mich retten.
Ich verbrachte den Tag in einem Dämmerschlaf. Einmal kam mein lieber Partner mich besuchen, aber er steckte nur die Nase um die Ecke. Als er erkannte, dass der Tunnel versperrt war, rannte er schnell wieder hinaus. Ich kann es ihm nicht verdenken, es war das Beste, was er tun konnte. Ich knabberte an ein paar Wurzeln, die sich in meine linke Schulter bohrten. Sie schmeckten gut, aber sie gaben mich nicht frei, und sie waren voll von Erde, so wie ich auch. Ich fragte mich, ob du mich noch erkennen würdest, wenn du mich fändest, so voll mit Dreck, und ganz schlapp.
Die Nacht war dunkler als die erste, aber sie kam mir kürzer vor. Ich kann meine Beine nicht mehr spüren. Ich habe seit mehr als zwei Tagen nichts mehr getrunken, aber ich gebe nicht auf. Ich weiß, dass du da draußen bist. Letzte Nacht schien mir, als könnte ich dich hören, aber es muss ein Albtraum gewesen sein, denn mir schien, als sagtest du, für mich gäbe es keine Hoffnung mehr. Ich wollte schreien! Aber es war bestimmt nur ein Traum. Ich warte auf dich.
Da höre ich deine Schritte.
Eine Welle des Glücks durchfährt meinen ausgezehrten Körper. Endlich bist du da und du wirst mich nach oben holen. Oben wird ein voller Teller mit Karotten und Kohlrabiblättern auf mich warten. Und ein voller Napf mit Wasser! Wenn meine Kraft noch reichen würde, würde ich bei dem Gedanken daran lächeln. Ich blinzel nach oben in das Licht, das aus dem Eingang unseres Tunnels fällt -
da schiebt sich vor das Licht ein großer Klumpen Erde. Jemand schiebt schaufelweise Erde in unseren Tunnel. Hey! Hört mich denn niemand? Ich bin hier unten! Die ersten Erdklumpen treffen mich, sie sind feucht und kalt, und sie schlagen hart gegen meine Schnurrbarthaare. Hilfe! Ich will schreien, aber kein Laut kommt aus meiner Kehle. Ich höre, wie von Sinnen, das Dröhnen deiner Stiefel auf der Erde direkt über mir, es schlägt mir direkt ins Mark, aber die Erdklumpen dringen schon vorwärts, stopfen sich wie von selber in meinen Mund und meiner vertrockneten Zunge bleibt die Luft weg. Ich will schreien, strampeln, atmen, aber ich kann nicht mehr. Mein Körper versagt mir den Dienst. Die Erde dringt erbarmungslos, von einer Schaufel gestoßen, nach und nimmt mir die Luft zum Atmen.
Ich weiß, dass du da oben bist. Ich glaube immer noch, dass du mich holen wirst.
Nur werde ich dort nicht mehr auf dich warten. Mein Körper liegt vielleicht noch unten in dem Loch, aber mein Geist, ICH, schaue nun auf dich herab. Und ich hab dich immer noch lieb.
Und ich wünschte, ich hätte nie diesen Tunnel gegraben. Aber ich weiß, dass ich es immer wieder tun würde. Wir Kaninchen sind leider nicht so schlau.
http://www.kaninchentreff.de/yabbse/index.php?topic=78964.0
die geschichte ist leider genau so erst gestern wieder passiert.
(nachzulesen auch dort in dem forum)
im lauf der letzten jahre hab ich von sooo vielen fällen gelesen oder gehört,
bei denen kaninchen in ihren gängen/tunneln verschüttet wurden.
die geschichte soll warnen und wachrütteln,
dass aussenhalter ihre gehege nach unten sichern und absichern!
bitte nehmts euch zu herzen!
damit nicht noch mehr kaninchen auf so furchtbare weise "verrecken" müssen.
nichts anderes ist das nämlich!!
carolinchen im herzen

Das denk ich mir jedes Mal, wenn ich so Tunnelbilder sehe
Auch wenn das Graben natürlich ist, aber ich möcht nicht wissen, wie viele Tiere in der Natur in den Höhlen sterben....
RE: Plädoyer gegen unbegrenzten Tunnelbau
in Gehegeideen 19.11.2009 10:15von teufelchentf • Samtpfötchen

RE: Plädoyer gegen unbegrenzten Tunnelbau
in Gehegeideen 19.11.2009 11:24von Micha. • ~Plüschpopöchen~

arge geschichte, aber wie kommt man drauf, dass man einen tunnel zuschüttet, wenn das kaninchen verschollen ist?
ich würd da erst das gesamte gehege umgraben, um das kaninchen zu suchen ....
LG Micha.
www.kaninchen-helpline.at
RE: Plädoyer gegen unbegrenzten Tunnelbau
in Gehegeideen 21.11.2009 22:59von cimi • Schpämninchen

Arge Geschichte traurig, ganz klar
...hab mir das ganze grad nochmal durchgelesen, und meine Kaninchen dürfen, zwar begrenzt aber doch Tunnel graben, und ich schütt ab und zu die Tunnel zu.........ABER BITTE ICH ZÄHL VORHER 10X UND ÖFTERS OB ALLE KANINCHEN DA SINDdie Geschichte ist mir irgendwie unverständlich...




Liebe Grüße von Fiffi, Wusel, Stinker, Max, Fienchen, Floh, Meiky, Frodo, Mariechen, Luna und Sabine
RE: Plädoyer gegen unbegrenzten Tunnelbau
in Gehegeideen 26.11.2009 18:07von Sunne • ~Geheimratshasi~

Meiner Meinung nach kommt das Zuschütten da noch "erschwerend" dazu - es würde ja schon reichen, wenn das Ninchen einen Tag oder über Nacht ohne Nahrung stecken bleibt. Vor allem - wie kriegt man es denn heraus, wenn man dann drauf kommt?
Ich muss aber dazu sagen, dass ich kein Außengehege habe und daher nicht weiß, wie häufig ihr da nach dem Rechten seht.
Sunne
Lg
Sunne
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